Was selbst.wenn für mich bedeutet
- Lotta Neumann
- 3. Juni
- 3 Min. Lesezeit
Ein sehr persönlicher Kompass
Ich habe in den letzten Jahren viel über mich gelernt – teils schmerzhaft, teils heilsam.
Ich habe Menschen enttäuscht. Ich habe Dinge zugesagt, die ich nicht halten konnte, weil ich damals noch nicht wusste, wie mein Kopf funktioniert. Ich habe zu oft „Ja“ gesagt, obwohl alles in mir „Nein“ hätte sagen sollen. Nicht, weil ich nicht wollte.
Sondern weil ich dachte, ich würde es schaffen.. obwohl es meine Kapazitäten übersteigt.
Ich weiß heute, dass ich neurodivers bin.
Dass mein Hirn manchmal „Geil, ja!“ ruft, noch bevor ich überhaupt verstanden habe, worum es geht.
Ich weiß jetzt, dass ich andere Strukturen brauche. Dass ich Pausen brauche.
Dass ich Dinge auf meine Weise machen muss, um sie überhaupt machen zu können.
Und ich habe gelernt, dass Ehrlichkeit – auch wenn sie unbequem ist – mehr Frieden bringt als jede noch so charmant verpackte Lüge.
Ich bin nicht perfekt. Ich werde es nie sein. Aber ich bemühe mich.
Ich bin achtsam mit dem, was ich zusage.
Ich versuche, meine Bedürfnisse ehrlich zu kommunizieren, bevor ich an meine Grenzen komme – nicht erst danach.

selbst.wenn ist mein innerer Kompass
Er hilft mir, Entscheidungen zu treffen, die ich tragen kann – auch, wenn sie schiefgehen.
Und er hilft mir, freundlich zu bleiben – selbst dann, wenn mir nicht nach Lächeln ist.
selbst.wenn ist für mich der Gedanke:
Was wäre, wenn ich’s trotzdem versuche?
Was wäre, wenn ich mich zeige – echt, verletzlich, mit all dem Chaos in mir?
Was wäre, wenn genau daraus etwas Gutes entsteht?
Ich glaube daran, dass kleine Handlungen eine große Wirkung haben können.
Dass ein Lächeln an der Supermarktkasse vielleicht nichts verändert
–außer das Leben eines Menschen, der es gerade dringend braucht.
Verantwortung, nicht Ausrede

Ja, ich glaube auch daran, dass wir Verantwortung tragen:
Dafür, was wir aussenden.Dafür, wie wir sprechen.
Dafür, ob wir andere mit unserem Verhalten aufbauen – oder klein machen.
selbst.wenn ist kein Freifahrtschein für Egoismus.
Es ist kein „Dann ist’s halt so.“
Es ist ein achtsames „Ich bin bereit, die Konsequenzen zu tragen.“
Ich glaube, dass wir als Gesellschaft oft zu schnell urteilen.
Dass viele von uns gelernt haben, sich zu verstellen, um dazuzugehören.
Aber ich will dazugehören, ohne mich verstellen zu müssen.
Deshalb ist selbst.wenn auch meine Marke
Nicht, weil ich sie verkaufen will.
Sondern weil ich das, was ich tue – Malvorlagen, Workbooks, Bücher
–in genau dieser Haltung mache.
Ich mache nichts „nur, weil es gut ankommt“.
Ich mache, was ich selbst liebe, was ich durchdrungen habe, was Sinn ergibt.
Und ich begleite Menschen, die sich auf Augenhöhe begegnen wollen
–mit sich selbst und mit anderen.
Ich weiß: selbst.wenn wird nicht allen gefallen.
Für manche klingt das vielleicht nach Ausrede.
Nach „Die will sich nur nicht anpassen.“
Aber genau darin liegt der Denkfehler.
Ich passe mich an – so gut ich kann.

Aber ich weiß, wo meine Grenzen sind.
Ich übernehme Verantwortung – aber ich lasse mich nicht mehr dafür kleinmachen, dass mein Weg anders aussieht.
Ich lerne jeden Tag dazu – aber ich verlange nicht mehr von mir, alles gleichzeitig richtig zu machen.
Wenn du das hier spürst …
… wenn du in deinem Inneren auch manchmal flüsterst:
„Was wäre, wenn ich’s trotzdem versuche?“ - dann bist du hier richtig.
Denn vielleicht verändert das, was du heute tust, nicht sofort die Welt.
Aber es verändert dich. Und das ist der Anfang von allem.
Warum ich diesen Kompass auch unternehmerisch nutze
Weil ich gemerkt habe, dass ich gar nicht anders kann.
Ich baue mein Business nicht auf schnelles Wachstum, glatte Fassaden oder künstliche Nähe.
Ich baue es auf echter Verbindung.
Auf nachhaltigem Tun.
Auf dem Vertrauen, dass Menschen spüren, wenn etwas echt ist.
Würde ich kein Geld verdienen müssen, würde ich trotzdem das Gleiche tun.
Vielleicht etwas langsamer, vielleicht etwas sorgloser – aber mit der gleichen Hingabe.
So arbeite ich. So schreibe ich. So begleite ich.
selbst.wenn ist mein innerer Wegweiser.
Und wenn du magst, begleite ich dich ein Stück auf deinem.
Herzlichst, Lotta
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